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www.elektroauto-news.net/2019/duesenfeld-recycling-lithium-ionen-batterien-umweltfreundlich-dezentral

Seit einigen Wochen gibt es Berichte über peinliche Marketingaktionen an Superchargen von Tesla, bei denen in einigen Fällen ein Audi e-tron einen Supercharger blockiert und Tesla-Kunden zu einer Probefahrt eingeladen werden.

Hier einige Beispiele auf Twitter:

Wer schon einmal einen e-tron gefahren ist und die technischen Daten zur Energieeffizienz, Reichweite und cw-Wert kennt, weiß, dass dieses Fahrzeug bestenfalls geeignet ist, treue Audi Kunden zum Umstieg vom Verbrenner zum Elektroauto zu bewegen. Dies wäre auch dringend notwendig, um die Marke Audi nach dem Abgasbetrug zu rehabilitieren.

In der aktuellen Aufstellung der US-Umweltbehörde EPA zur Energieeffizienz von Elektroautos auf dem US-Markt belegt der Audi e-tron den letzten Platz.

https://insideevs.com/reviews/343797/audi-e-tron-disappoints-on-energy-consumption-places-last-among-evs/

Gerade auf deutschen Autobahnen ist diese schlechte Energieeffizienz gepaart mit der mangelhaft ausgebauten Ladeinfrastruktur absolut tödlich.

Wer immer sich diese Marketingaktion ausgedacht hat, ist offensichtlich vollkommen ahnungslos, wie weit Audi davon entfernt ist, einem Tesla-Kunden ein besseres oder auch nur vergleichbares Fahrzeug mit einer der Preisklasse angemessenen Infrastruktur anbieten zu können.

Die Aktion ausgerechnet an Superchargern zu veranstalten, wo Tesla einen gigantischen Vorsprung bei der Zahl der Ladepunkte, der Zuverlässigkeit und der Einfachheit der Nutzung hat, scheint mir nicht besonders smart zu sein.

Ich wundere mich schon seit Monaten, warum häufig neue Schnelllader direkt neben Tesla Superchargern aufgestellt werden. Während ich meinen Tesla so einfach anstecken und laden kann wie mein Handy, muss der Audi-Kunde mit Ladekarten, Bildschirmen, die in der Sonne kaum lesbar sind, und unverständlichen Menüführungen kämpfen.

Die Ladestationen sind offensichtlich viel aufwändiger und teuerer als die Lösung von Tesla. Wenn die Säulen keinen lange Kabel haben, die man wegen der unnötigen Ladeverluste eigentlich vermeiden will, dann gibt es für e-tron Kunden Schwierigkeiten, das Fahrzeug richtig zu positionieren, weil Audi den Ladestecker wohl aus Mangel an praktischer Erfahrung mit der Elektromobilität an der Seite des Fahrzeugs platziert hat.

Tausend Kilometer im Audi E-tron zeigen: Die Elektromobilität auf Langstrecken ist oft Glücksache - wenn man keinen Tesla hat. Im Notfall hilft nur die Telefon-Hotline.

Süddeutsche Zeitung

Quelle: Mit dem Elektro-Audi in der Ladewüste - Süddeutsche Zeitung 19.7.2019

Wenn ich mich im Nicht-Tesla auf die Langstrecke wage, ist das aktuell noch ein Abenteuer.

Stefan Möller, CEO von NextMove

Quelle: Elektroauto-Vermieter zu Praxiserfahrungen: "Schnellladen ist noch ziemlich hartes Brot" - Manager Magazin 5.3.2019

Nirgendwo wird dem Audi-Kunden in der Praxis die Überlegenheit von Tesla deutlicher, als am Supercharger.

Der Marketingabteilung von Audi empfehle ich daher dieses Gedicht:

Wenn einer, der mit Mühe kaum,
geklettert ist auf einen Baum,
schon meint,
daß er ein Vöglein wär,
so irrt sich der.

Wilhelm Busch

Audi sollte sich darauf konzentrieren, neue Kunden für die Elektromobilität zu gewinnen, anstatt sich am Supercharger lächerlich zu machen.

www.golem.de/news/co2-emissionen-und-lithium-ist-das-elektroauto-wirklich-ein-irrweg-1907-142336.html